Die Genossenschaftsidee wurde von der UNESCO in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Damit gehören auch wir, die Wohnungsbaugenossenschaft Weißwasser eG, zum Kulturerbe.

Das Internationale Komitee für die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO gab diese Entscheidung am 30. November 2016 in Äthiopiens Hauptstadt Adis Abeba bekannt. Die „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessenten in genossenschaften“ war im März 2015 als erste deutsche Nominierung eingereicht worden.
„Voller Freude erhielten wir die Information der Entscheidung aus Addis Abeba und sehen die Anerkennung als Bestätigung für das, was wir schon immer gewusst haben – die Genossenschaftsidee ist weltweit bewährt und beweist eine ungebrochene Kraft. Ein sichtbarer Beweis sind die über 900.000 Genossenschaften in mehr als 100 Ländern mit über 800 Millionen Mitgliedern. Das sind mehr Mitglieder als beim Weltfußballverband FIFA, der mit 207 Mitgliedsverbänden ‚nur‘ 265 Millionen Mitglieder hat“, erläutert Dr. Axel Viehweger, Vorstand der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und Vorstand des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG).

In Deutschland sind 20 Millionen Menschen Mitglied einer Genossenschaft. Das ist jeder vierter Bundesbürger. Die 217 im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) organisierten Wohnungsgenossenschaften – darunter die Wohnungsbaugenossenschaft Weißwasser eG – sind ein bedeutender Faktor im sächsischen Wohnungsmarkt. Sie bewirtschaften mit insgesamt 275.141 Wohneinheiten 18,4 Prozent des gesamten Mietwohnungsbestandes im Freistaat Sachsen und bieten damit rund einer halben Million Menschen ein zukunftssicheres Zuhause.

Die Bundesrepublik Deutschland ist im Jahr 2013 dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Dieses Übereinkommen zielt darauf, lebendige Traditionen zu erhalten und ihre Bedeutung als Quelle von Vielfalt sowie als Garant nachhaltiger Entwicklung zu stärken. Die „Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e.V.“ und die „Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V.“ stellten mit aktiver Mitwirkung des VSWG einen länderübergreifenden Antrag auf Anerkennung der „Genossenschaftsidee“ als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Schulze-Delitzsch und Raiffeisen schufen Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidende Grundlagen für die Genossenschaftsidee und gründeten die ersten genossenschaftlichen Organisationen. Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus ganz Deutschland unterstützten den Antrag. Die langjährige Präsidentin des deutschen Bundestages, Prof. Dr. Rita Süßmuth, übernahm die Schirmherrschaft über die UNESCO-Bewerbung.